GZSZ Vorschau : Robin schien sich entschieden zu haben, Toni war überrascht und nicht glücklich.
Robin ist der neue Charakter bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten, und mit seiner Ankunft wird das Leben im Kolle-Kiez kräftig durcheinandergewirbelt. Als Fabian Hanis in die Rolle des mysteriösen Neuzugangs schlüpft, ahnten die Zuschauer nicht, welche tiefgreifenden Folgen sein Auftreten haben würde. Robin ist kein gewöhnlicher Serien-Neuling, der Liebe, Freundschaft oder beruflichen Erfolg sucht. Sein Antrieb ist die Suche nach seinem Vater. Doch aus dieser scheinbar klaren Mission entwickelt sich schnell ein komplexes Drama, das ihn nicht nur mit seiner eigenen Herkunft, sondern auch mit Loyalitätskonflikten und Fragen nach Zugehörigkeit konfrontiert.
Ursprünglich wollte Robin nur kurz in Berlin bleiben, seinen Vater finden, Geld bekommen und dann weiter nach Australien ziehen. Australien, das Land der Freiheit und Abenteuer, erschien ihm wie ein Ziel fernab von familiären Altlasten. Doch wie es bei GZSZ oft geschieht, kommt alles anders. Schon bei seiner Ankunft spüren die Zuschauer: Diese Reise wird nicht so verlaufen, wie Robin es geplant hat. Er wirkt entschlossen, aber gleichzeitig verletzlich. Sein Blick schwankt zwischen Selbstsicherheit und tiefer Traurigkeit, seine Körpersprache verrät einen jungen Mann, der gelernt hat, sich durchzuschlagen, innerlich aber Halt sucht.
Alles ändert sich, als er erfährt, dass sein Vater Martin Arens wegen versuchten Mordes im Gefängnis sitzt. Die Hoffnung auf Unterstützung oder familiäre Wärme zerplatzt. Statt einer Wiedervereinigung stößt Robin auf Gitterstäbe und eine kriminelle Vergangenheit. Sein Plan nach Australien löst sich damit in Luft auf. Doch statt aufzugeben, bleibt Robin in Berlin, als hätte er das Gefühl, dass seine Reise hier noch nicht zu Ende ist.
Um nicht völlig orientierungslos zu sein, findet er Arbeit im Vereinsheim. Dieses soziale Zentrum wird für ihn zum Ort der Integration. Dort begegnet er den unterschiedlichsten Bewohnern des Kiezes. Manche begegnen ihm freundlich, andere misstrauisch. Robin wird zum Spiegel für Hoffnungen, Ängste und Vorurteile. Dabei zeigt er sich weder als klarer Sympathieträger noch als Bösewicht – sondern bewegt sich in den Grauzonen dazwischen, was ihn so faszinierend macht.
Besonders spannend wird es, als Robin auf seine Halbschwester Toni trifft. Ihre erste Begegnung ist von Ablehnung geprägt. Statt Freude über ein neues Familienmitglied herrschen Misstrauen und Skepsis. Toni sieht in ihm den Sohn eines Vaters, der auch ihr Leben überschattet. Die Konflikte zwischen ihnen spiegeln das Grundthema der Serie: Familie bedeutet Nähe und Liebe, aber auch Schmerz und Konflikt.
![]()
Ganz anders verläuft die Begegnung mit Moritz. Zwischen den beiden knistert es sofort. Schon bei den ersten Szenen ist klar, dass hier mehr entstehen könnte als Freundschaft. Damit wagt die Serie erneut, queere Liebesgeschichten authentisch und emotional zu erzählen. Für Robin bedeutet das eine völlig neue Herausforderung: Gefühle bedeuten Bindung, und Bindung ist für ihn gefährlich, weil sie Verletzlichkeit bedeutet. Die Frage steht im Raum: Will er wirklich nach Australien, wenn er in Berlin jemanden gefunden hat, der sein Herz berührt?
Auch das Thema Wohnen wird zu einem Brennpunkt der Handlung. Paul bietet ihm ein Zimmer in der WG an, doch Tony versucht, das zu verhindern. Für sie ist Robin ein Symbol der Vergangenheit, die sie verdrängen wollte. Die WG-Debatte eskaliert, da Mitbewohner Nihat selbst Opfer von Robins Vater war. Robin fühlt sich ausgegrenzt, vermutet, dass Toni hinter den Widerständen steckt. Am Ende jedoch, in einer überraschenden Wendung, darf er bleiben. Dieser Schritt ist mehr als nur ein organisatorischer Beschluss – er symbolisiert Robins Entschluss, in Berlin Fuß zu fassen.
Doch damit beginnen die eigentlichen Herausforderungen. Die Spannungen mit Toni bleiben bestehen. Ihre Gespräche enden oft im Streit, voller Vorwürfe und unausgesprochener Ängste. Gleichzeitig entwickelt sich Robins Beziehung zu Moritz langsam, aber intensiv. Es sind keine großen Geständnisse, sondern kleine Momente, die ihre Nähe verdeutlichen: ein gemeinsames Lachen, ein stilles Glas Wasser nach einem Streit.
Neben den persönlichen Konflikten kämpft Robin auch im Alltag um Anerkennung. Geld ist knapp, die Arbeit im Vereinsheim reicht kaum. Immer wieder lockt ihn die Versuchung des schnellen Geldes, doch seine Erfahrungen im Kiez und die Menschen, die ihm wichtig werden, halten ihn zurück. Er will nicht länger nur der Sohn von Martin Arens sein, sondern sich selbst beweisen.
Die Dreiecksbeziehung zwischen Robin, Toni und Moritz spitzt sich zu. Moritz glaubt an ihn, Toni bleibt misstrauisch. Robin steht ständig zwischen den Fronten, unfähig, es allen recht zu machen. Hinzu kommt das Stigma, der Sohn eines Kriminellen zu sein. Viele begegnen ihm mit Vorurteilen, manche meiden ihn, andere lehnen ihn offen ab. Doch es gibt auch Menschen, die ihm eine Chance geben – Lichtblicke, die ihm Hoffnung schenken.
Die Frage nach Australien bleibt wie ein Schatten. Immer wieder taucht der Gedanke auf, doch je länger Robin bleibt, desto deutlicher wird: Australien war Flucht, nicht Traum. In einer Schlüsselszene verabschiedet er sich von diesem Plan, legt Postkarten und Rucksack beiseite – ein symbolisches Loslassen.
Stattdessen wächst die Beziehung zu Moritz. Schließlich gesteht Robin offen: „Ich will hier bleiben – wegen dir.“ Damit entscheidet er sich endgültig gegen Australien und für ein neues Leben im Kiez. Gleichzeitig beginnt auch mit Toni eine vorsichtige Annäherung. Sie gesteht, dass sie nicht ihn hasst, sondern die Angst vor der Erinnerung an ihren Vater in ihm sieht. Robin wiederum macht klar, dass er nicht gekommen ist, um ihr Leben schwer zu machen, sondern um seines in die Hand zu nehmen.
Diese Entwicklung zeigt: Robin ist nicht länger Außenseiter. Er wird Teil des Vereinsheims, der WG, der Gemeinschaft. Er verändert das Kolle-Kiez – und wird selbst von ihm verändert. Mit Robin hat GZSZ eine Figur geschaffen, die nicht nur eigene Dramen mitbringt, sondern auch andere Charaktere herausfordert, ihre Ängste und Hoffnungen neu zu reflektieren.
Seine Geschichte ist eine Mischung aus familiären Konflikten, Liebesdrama, Selbstsuche und der Frage nach Zugehörigkeit. Der Weg vom Suchenden zum festen Teil der Gemeinschaft macht Robin zu einem der spannendsten Neuzugänge der Serie. Am Ende steht fest: Robin bleibt. Und das mit allen Konsequenzen – zwischen Liebe, Loyalität, Schuld und der Chance auf ein neues Leben im Kolle-Kiez.