Alles was zählt Peggy kämpft mit ihrer Vergangenheit – schafft sie endlich den Neuanfang
AWZ Wochenvorschau – Peggy sucht Frieden, doch die Vergangenheit lässt sie nicht los
Nach Jahren der Angst und Gewalt wagt Peggy (Nadin Arens) endlich den entscheidenden Schritt: Sie trennt sich von ihrem Partner Olaf – einem Mann, der ihr Leben zur Hölle gemacht hat. Was für andere ein Ende wäre, ist für Peggy ein mühsamer Anfang. Sie will nichts mehr, als Frieden. Doch Frieden lässt sich nicht erzwingen, wenn die Schatten der Vergangenheit tiefer sitzen, als man ahnt.
Ein Neubeginn mit Hoffnung – und Zweifeln.
Zurück in Essen versucht Peggy, ihr Leben wieder aufzubauen. Sie wirkt entschlossen, beinahe kämpferisch. In ihren Augen spiegelt sich der Wille, endlich stark zu sein – nicht nur für sich, sondern vor allem für ihren Sohn Lenox (Leif Lunberg). Er ist ihr Anker, ihr größter Antrieb. Für ihn will sie beweisen, dass sie es schaffen kann.
Doch Lenox ist vorsichtig. Zu oft hat er miterlebt, wie seine Mutter sich von Olaf trennen wollte – und doch immer wieder zurückkehrte. Zu oft hat er das Knistern vor den Eskalationen gespürt, die Angst in der eigenen Wohnung, das Zittern, das Schweigen danach. Für ihn sind Versprechungen nur Worte – und Vertrauen etwas, das Peggy sich erst wieder verdienen muss.

Ein neuer Alltag – und zarte Hoffnung.
Zum Glück ist Peggy in dieser schweren Zeit nicht allein. Hanna (Sarah Victoria Charlo) steht ihr mit pragmatischer Wärme zur Seite. Sie erkennt Peggys Unsicherheit, aber auch ihre Stärke – und schenkt ihr etwas, das sie lange nicht hatte: Vertrauen. Durch Hanna bekommt Peggy sogar einen Job im Kiosk. Eine kleine, aber wichtige Geste. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlt sich ihr Alltag wieder normal an.
Peggy beginnt, sich zu öffnen. Sie lacht wieder, wirkt entspannter, und langsam kehrt ein Funken Lebensfreude zurück. Für kurze Zeit scheint es, als könnte sie wirklich einen neuen Weg einschlagen. Hanna ist stolz auf sie, Elias (Robin Schick) ist zuversichtlich – und selbst Lenox wirkt vorsichtig optimistisch. Doch dann geschieht das, was niemand für möglich gehalten hätte.
Olafs Rückkehr – und die Angst kehrt zurück.
Eines Tages, in der Marktlücke, bricht die fragile Ruhe jäh zusammen. Hanna und Lenox beobachten eine Szene, die ihnen den Atem stocken lässt: Olaf steht plötzlich vor Peggy. Unverändert, bedrohlich, mit diesem kalten Blick, den sie nie vergessen konnte.
Für einen Moment scheint die Zeit stillzustehen. Doch diesmal ist Peggy nicht mehr dieselbe Frau wie früher. Sie bleibt ruhig, hebt den Kopf, und macht Olaf unmissverständlich klar: Sie wird zu ihm nicht zurückkehren. Ihr Ton ist fest, ihre Worte klar. Zum ersten Mal weicht sie nicht zurück.
Für Hanna ist das ein Moment der Bewunderung. Sie sieht, dass Peggy endlich zu sich steht. Doch für Lenox ist es das Gegenteil. Er sieht nur die Nähe, das Gespräch, den vertrauten Tonfall, den er so oft gehört hat, bevor wieder alles eskalierte. In seinen Augen wiederholt sich die Geschichte – und seine Angst mischt sich mit Wut.
„Mach, was du willst, Mama – aber lass mich da einfach raus“, sagt er bitter, bevor er sich abwendet. Statt Trost sucht er Ablenkung – im Boxtraining, seinem Ventil gegen die Ohnmacht.
Peggy steht fassungslos da. Sie wollte alles richtig machen, stark sein, ein Vorbild. Und doch scheint sie wieder alles verloren zu haben – das Vertrauen ihres Sohnes, die fragile Hoffnung auf ein neues Leben.
Der schmale Grat zwischen Schuld und Stärke.
Als sie erfährt, dass Lenox bald einen wichtigen Wettkampf hat, sieht Peggy ihre Chance. Vielleicht kann sie ihm beweisen, dass sie für ihn da ist – dass sie wirklich stark geworden ist. Doch in ihrer Sehnsucht nach Vergebung und Nähe trifft sie eine Entscheidung, die alles verändern könnte.
Anstatt auf Hannas Rat zu hören oder sich helfen zu lassen, zieht sie sich zurück. Alte Muster holen sie ein: das Gefühl, alles allein tragen zu müssen, niemandem zur Last fallen zu dürfen.
Dann geschieht etwas Unerwartetes. Elias sieht sie kurz vor ihrem Verschwinden – mit einer großen Tasche, hektisch, fahrig, offenbar völlig aufgelöst. Kurze Zeit später ist Peggy verschwunden.
Hanna versucht sie zu erreichen, ruft an, sucht sie im Loft – vergeblich. Die Sorge wächst. Schließlich erzählt Elias, dass Peggy überstürzt gegangen ist. Niemand weiß wohin. Die Frage steht unausgesprochen im Raum: Ist sie wirklich zu Olaf zurückgekehrt?
Ein gefährlicher Teufelskreis.
Alles spricht dafür. Peggys Flucht wirkt wie ein Rückfall in alte Abhängigkeiten – doch vielleicht steckt mehr dahinter. Vielleicht will sie ein für alle Mal abschließen, den Kreislauf beenden, koste es, was es wolle.
In Peggys Innerem tobt ein Sturm. Sie liebt ihren Sohn, sie will stark sein, sie will frei sein. Aber die Schuldgefühle nagen an ihr. Lenox’ Enttäuschung hat sie tief getroffen. Und Olaf – er weiß genau, welche Knöpfe er drücken muss. Seine Macht war nie nur körperlich, sondern psychologisch. Er kennt Peggys Schwächen, ihre Unsicherheiten, ihre Sehnsucht nach Frieden.
Als er ihr erneut begegnet, spielt er mit diesen Gefühlen. Er gibt sich reumütig, verspricht Besserung – und doch schwingt in jeder seiner Gesten dieselbe Bedrohung mit. Kontrolle ist für ihn Macht. Und Peggy spürt, dass sie innerlich noch nicht völlig frei ist.
Ein Kampf um Selbstbestimmung.
Während Hanna und Elias fieberhaft nach ihr suchen, kämpft Peggy an einem unsichtbaren Ort – mit sich selbst. Sie steht zwischen zwei Extremen: der Sehnsucht nach Sicherheit und der Angst, wieder zu scheitern. Zwischen der Erinnerung an Gewalt und der Hoffnung auf Vergebung.
Ihr größter Gegner ist nicht Olaf – es sind ihre eigenen Zweifel. Kann sie wirklich glauben, dass sie es verdient, glücklich zu sein? Dass sie stark genug ist, sich selbst zu retten?
Hoffnung am Abgrund.
Doch gerade in dieser Dunkelheit liegt eine leise Hoffnung. Denn Peggy ist längst nicht mehr die Frau, die sie einst war. In den letzten Wochen hat sie Mut bewiesen, Verantwortung übernommen, kleine Schritte in Richtung Freiheit getan.
Und sie ist nicht allein. Hanna gibt nicht auf, Elias bleibt an ihrer Seite, und selbst Lenox – auch wenn er verletzt ist – liebt seine Mutter. Seine Wut ist nur der Ausdruck seiner Angst, sie wieder zu verlieren.
Vielleicht muss Peggy noch einmal ganz tief fallen, um zu erkennen, dass sie schon längst die Kraft besitzt, sich selbst zu retten. Dass sie nicht mehr das Opfer ist, sondern jemand, der die Macht hat, ihr Schicksal zu verändern.

Offenes Ende – und ein Funken Hoffnung.
Ob Peggy tatsächlich zu Olaf zurückkehrt oder in letzter Sekunde den entscheidenden Schritt in ein neues Leben wagt, bleibt offen. Doch alles deutet darauf hin, dass sie an einem Wendepunkt steht.
Die Zuschauer erleben eine Frau, die sich nicht mehr verstecken will. Eine Mutter, die zwischen Liebe und Angst, Schuld und Hoffnung ihren eigenen Weg sucht. Und auch wenn der Ausgang ungewiss ist, so ist eines sicher: Peggy hat mehr Stärke in sich, als sie selbst glaubt.
In einer Welt, in der Gewalt Narben hinterlässt, zeigt sie, dass Heilung möglich ist – auch wenn der Weg dorthin schmerzhaft bleibt.
Peggy hat den Mut, sich ihrem größten Feind zu stellen – und vielleicht entdeckt sie dabei, dass dieser Feind längst nicht mehr Olaf ist, sondern die Angst, die er in ihr hinterlassen hat.
Und so endet diese Woche bei Alles was zählt mit einem leisen, aber kraftvollen Versprechen: Selbst in den dunkelsten Momenten kann ein neuer Anfang leuchten.