GZSZ scheint die Distanz zu seiner Familie stärker zu belasten

GZSZ Drogenproblem – Julian stürzt endgültig ab

In Gute Zeiten, schlechte Zeiten steht Julian Onobus (gespielt von Thaddäus Meilinger) am Abgrund. Was sich über Wochen angekündigt hat, erreicht nun seinen tragischen Höhepunkt: Julian verliert immer mehr die Kontrolle über sein Leben, seine Karriere und sich selbst. Nach familiären Konflikten, gebrochenem Vertrauen und inneren Dämonen droht er, endgültig in die Drogensucht abzurutschen – ein erschütternder Absturz, der auch seine Liebsten mit in den Strudel reißt.


Zwischen Stolz, Schmerz und Scham – Julians seelischer Absturz

Seit Monaten kämpft Julian mit der Distanz zu seinem Vater Jo Gerner (Wolfgang Bahro). Obwohl sich herausgestellt hat, dass Julian nicht für den Leak der sensiblen Krankenakte verantwortlich war, bleibt das Verhältnis zwischen Vater und Sohn zerrüttet. Die gegenseitigen Verletzungen sind tief – Worte wie „Versager“ hallen in Julians Kopf nach und haben Spuren hinterlassen.
Julian wollte immer beweisen, dass er auf eigenen Beinen stehen kann, ohne die Hilfe seines mächtigen Vaters. Doch sein Stolz wird ihm nun zum Verhängnis. Sein Forschungsprojekt, eine neuartige Antibiotika-Alternative, steht kurz vor dem Aus, weil ein wichtiger Investor abgesprungen ist.

Als sich herausstellt, dass der anonyme Spender für das Projekt niemand anderes als Jo Gerner selbst war, explodiert die Situation. Lilli (Iris Mareike Steen) hatte ihm die Wahrheit gesagt – ausgerechnet sie, die eigentlich vermitteln wollte. Im „Mauerwerk“ macht Julian seinem Vater eine öffentliche Szene. Wut, Enttäuschung und das Gefühl, erneut kontrolliert zu werden, treiben ihn über seine Grenzen hinaus.

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Zwang zur Kooperation – und der Griff zu Drogen

Nach dem Streit erkennt Julian, dass er ohne Gerner keine Chance hat, sein Projekt zu retten. Lilli macht ihm klar: Ohne Investor ist alles verloren. Also überwindet er seinen Stolz und stimmt einem Treffen zur Vertragsunterzeichnung zu. Doch die aufgestaute Bitterkeit lässt ihn nicht los. Erinnerungen an die abwertenden Worte seines Vaters, an alte Demütigungen und unerfüllte Erwartungen brechen wieder hervor.

Um seine innere Unruhe zu betäuben, greift Julian vor dem Treffen zu Drogen – Kokain. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich auf diese gefährliche Art „hilft“. Schon früher hatte er mit einem Drogenproblem zu kämpfen, das er mühsam überwunden glaubte. Nun beginnt der verhängnisvolle Rückfall.

Beim Treffen mit Gerner und Matilda wirkt Julian auf den ersten Blick gelassen, fast überheblich. Seine plötzliche Coolness beeindruckt Gerner sogar, der hofft, die gemeinsame Arbeit könne eine neue Basis für Versöhnung schaffen. Doch Matilda wird misstrauisch. Sie spürt, dass mit ihrem Bruder etwas nicht stimmt. Seine Energie ist unnatürlich, seine Reaktionen zu impulsiv.


Der Moment der Wahrheit – Matildas Entdeckung

Kurz darauf sucht Matilda ihren Bruder auf, um nach ihm zu sehen – und macht eine schockierende Entdeckung: Auf dem Tisch liegen die Reste von Kokain. Es gibt keinen Zweifel mehr. Julian hat wieder konsumiert. „Ich hab’s gewusst“, sagt sie bitter, fassungslos, aber nicht überrascht. Sie wusste, dass die ständige Überforderung, der Druck und die ungelösten Konflikte Julian irgendwann wieder in alte Muster treiben würden.

Ihr Blick spricht Bände: Enttäuschung, Sorge und Hilflosigkeit. Matilda weiß, dass es jetzt schwer sein wird, ihn wieder zu erreichen. Für Julian beginnt ein gefährlicher Kreislauf aus Schuld, Verdrängung und Abhängigkeit. Seine Familie steht am Rand – und weiß nicht, ob sie ihm noch helfen kann.


Jo Gerner – zwischen Schuld und Hilflosigkeit

Auch für Jo Gerner ist die Situation ein Desaster. Nachdem er monatelang versucht hatte, seinen Sohn zu kontrollieren, muss er nun zusehen, wie dieser zerbricht. Er wollte helfen, indem er heimlich Geld in Julians Forschung investierte, doch genau das hat den Keil zwischen ihnen noch tiefer getrieben.

Gerner erkennt, dass sein Sohn ihn nicht mehr als Vater, sondern als Gegner sieht. Er wollte Wiedergutmachung – doch sie kam zu spät und auf die falsche Weise. Jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen: einem Sohn, der ihm den Rücken kehrt, einer Familie, die zerrissen ist, und einer Schuld, die ihn innerlich auffrisst.

Ob Gerners Versuch, mit Julian noch einmal ins Gespräch zu kommen, Erfolg haben wird, bleibt offen. Doch eines ist klar: Der Jurist, der sonst jede Krise mit Strategie löst, steht nun einem Gegner gegenüber, den er nicht kontrollieren kann – der Sucht.


Der Teufelskreis der Abhängigkeit

Julian glaubt, die Drogen helfen ihm, zu funktionieren. Sie geben ihm kurzfristig Selbstbewusstsein, Energie und eine scheinbare Kontrolle. Doch in Wahrheit beginnt er, immer tiefer zu sinken. Das Kokain betäubt zwar seine Ängste, aber es zerstört langsam das, was ihm noch geblieben ist – Vertrauen, Klarheit, Würde.

Die Serie zeigt hier erschreckend realistisch, wie Abhängigkeit entsteht: nicht aus Schwäche, sondern aus Schmerz. Julian sucht nach Bestätigung, nach Anerkennung, nach Liebe. Doch anstatt sich seinen Gefühlen zu stellen, flüchtet er in den Rausch. Seine Sucht wird zu einem Symbol für das, was in ihm schon lange zerbrochen ist.


Die Folgen für die Familie

Für Lilli, Matilda und Gerner wird Julians Drogenrückfall zum emotionalen Ausnahmezustand. Lilli, die sich selbst oft als Vermittlerin sieht, muss erkennen, dass Liebe allein nicht reicht, um jemanden zu retten, der sich selbst aufgibt. Matilda fühlt sich schuldig, weil sie die Anzeichen früher hätte erkennen können.

Gerner wiederum steht zwischen Strenge und Verzweiflung. Soll er eingreifen, Druck machen, oder endlich loslassen? Die Serie deutet an, dass er sich zunehmend mit seiner eigenen Verantwortung auseinandersetzt – denn vieles, was Julian heute zerstört, hat in der Vergangenheit unter Gerners harter Hand begonnen.

GZSZ-Folge 8366 auf RTL+: Jo Gerner wird erpresst | swp.de


Parallele Handlungsstränge und emotionale Eskalationen

Während Julian kämpft, spitzen sich auch andere Storylines zu. Nach Alvaros Tod gerät Carlos in Panik und plant, Berlin zu verlassen. Seine Beziehung zu Zoe droht an den Schuldgefühlen zu zerbrechen. Richard ringt derweil bei Alles was zählt mit seiner eigenen Sterblichkeit, und Simone überrascht ihn mit einer Liebeserklärung – doch in GZSZ ist es Julians Absturz, der das Publikum am tiefsten trifft.

Die kommenden Folgen (ab Folge 8386, ab 27. Oktober auf RTL) zeigen, wie Julians Leben immer weiter aus den Fugen gerät. Die Drogen geben ihm das Gefühl, die Kontrolle zurückzuerlangen – doch in Wahrheit verliert er sie völlig.


Ein Mann am Abgrund

Der einst erfolgreiche Unternehmer, der glaubte, alles im Griff zu haben, steht kurz davor, alles zu verlieren: seine Familie, seine Karriere und vielleicht sogar sich selbst. GZSZ erzählt diesen Absturz nicht reißerisch, sondern emotional ehrlich – als Geschichte eines Mannes, der an seinem eigenen Stolz zerbricht.

Julian Onobus verkörpert die tragische Seite menschlicher Schwäche: den Wunsch, stark zu sein, wo man eigentlich Hilfe braucht. Und vielleicht ist genau das die Botschaft dieser Handlung – dass niemand unverwundbar ist, nicht einmal jemand, der immer den Anschein von Kontrolle gewahrt hat.

Wie es weitergeht, bleibt offen. Wird Julian einen Weg aus der Sucht finden? Oder ist es diesmal wirklich zu spät? Die nächsten Folgen versprechen intensive Emotionen, schmerzhafte Enthüllungen – und die Frage, ob Vergebung zwischen Vater und Sohn überhaupt noch möglich ist.


Fazit:
Mit Julians Absturz in die Drogensucht zeigt GZSZ eine ihrer emotionalsten und zugleich realistischsten Geschichten der letzten Jahre. Die Serie wagt einen ehrlichen Blick auf Themen wie Versagen, familiäre Erwartungen und Selbstzerstörung. Zwischen Macht, Ohnmacht und Verzweiflung entsteht ein Drama, das tief unter die Haut geht – und einmal mehr beweist, warum Gute Zeiten, schlechte Zeiten nach über 30 Jahren noch immer fesselt wie am ersten Tag.