„Alles was zählt“: Kein Spenderherz für Richard – kann Vanessa ihn so noch retten?
Plot-Spoiler: Richards Kampf ums Leben – Hoffnung, Mut und die Angst vor dem endgültigen Abschied
Bei Alles was zählt erreicht die Geschichte um Richard Steinkamp (Silvan-Pierre Leirich) einen der emotionalsten Höhepunkte der letzten Jahre. Nachdem sich sein Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert hat, steht für ihn fest: Nur eine Herztransplantation kann ihn noch retten. Doch der Weg dorthin ist schwer, gefährlich und von schmerzhaften Entscheidungen begleitet.
Anfangs scheint Richard nicht bereit, sich einem solchen Eingriff zu unterziehen. Er ist müde, erschöpft und spürt, dass sein Körper kaum noch Kraft hat. Trotzdem lässt er sich von seiner Familie überreden, sich für ein Spenderherz zu bewerben. Alle hoffen, dass dies der Anfang eines Wunders sein könnte. Doch schon bald folgt der bittere Rückschlag: Richards Werte und seine allgemeine Verfassung sind zu schlecht, um auf der Warteliste weit oben zu stehen. Er landet ganz unten – und in seinem Zustand kommt das fast einem Todesurteil gleich.
Die Familie ist am Boden zerstört. Simone (Tatjana Clasing), die ihn gerade erst wieder an ihrer Seite hat, kann nicht akzeptieren, dass sie ihn verlieren soll. Sie sucht verzweifelt nach einem Strohhalm. Vanessa (Julia Augustin), Richards Tochter und Ärztin, will ebenfalls nicht aufgeben. Nach langen Gesprächen mit Fachkollegen schlägt sie eine riskante Zwischenlösung vor: den Einbau einer LVAD, einer sogenannten künstlichen Herzpumpe, die das geschwächte Herz mechanisch unterstützt. Dieses Gerät könnte Richards Leben für einige Monate stabilisieren – genug Zeit vielleicht, bis ein Spenderorgan gefunden wird.
Doch diese Hoffnung hat ihren Preis. Für Richard würde der Eingriff eine weitere große Operation bedeuten, mit ungewissem Ausgang. Schon einmal hat sein Körper kaum eine Narkose überstanden. Eine erneute Belastung könnte ihn das Leben kosten.

Simone jedoch denkt nur an eines: Richard soll leben. „Du musst das machen, Richard“, fleht sie ihn an. „Bitte, tu es für uns – für Vanessa, für Nils.“ Doch Richard bleibt ruhig. Er will keine Entscheidung aus Angst oder Panik treffen. Zu oft in seinem Leben hat er für andere entschieden, diesmal möchte er für sich selbst wählen.
Simone, gefangen zwischen Liebe und Hilflosigkeit, sucht das Gespräch mit Vanessa. Sie will, dass ihre Tochter den Vater drängt, dass sie ihn überzeugt, diesen Schritt zu wagen. Doch Vanessa bleibt standhaft. „Papa muss das selbst entscheiden“, sagt sie mit fester Stimme, auch wenn ihr die Tränen in die Augen steigen. „Wir können ihn nicht zwingen. Wenn er es tut, dann, weil er es will – nicht, weil wir ihn dazu bringen.“
Während Mutter und Tochter ringen, zieht sich Richard zurück. Er verbringt Zeit mit seinem Enkel Nils, der ihn unbeschwert und liebevoll in den Arm nimmt. Für einen Moment vergisst Richard, dass er krank ist. Sie lachen zusammen, reden über Schule, über das Leben – und Richard erzählt ihm eine Geschichte aus Vanessas Kindheit. Damals, als sie als kleines Mädchen beim Eislaufen hingefallen ist, wieder und wieder. Doch jedes Mal stand sie wieder auf, mit Tränen in den Augen, aber voller Trotz.
Diese Erinnerung trifft Richard mitten ins Herz. Er erkennt, dass diese Stärke, dieses „Immer-wieder-Aufstehen“ in der Familie liegt – in Vanessa, in Nils, und vielleicht auch noch in ihm. Wenn er jetzt aufgibt, bricht er diese Kette. Er würde seiner Familie ein Stück Zukunft nehmen. Und so wird ihm klar: Er muss kämpfen.
Kurz darauf steht er auf, seine Entscheidung ist gefallen. Er sucht Vanessa auf, die gerade im Krankenhaus arbeitet, und als sie ihn sieht, erkennt sie sofort, dass etwas anders ist. Richard wirkt ruhig, entschlossen – stärker als in den letzten Wochen. Mit fester Stimme sagt er:
„Ich will noch bei euch bleiben. Nils wird nächstes Jahr eingeschult – und wer soll ihm dann die ganze Zeit die Hand halten, wenn nicht ich?“
Vanessa ist überwältigt. Sie kann kaum sprechen, Tränen laufen ihr übers Gesicht, während sie ihren Vater in die Arme schließt. Genau in diesem Moment kommt Simone von einem Arzttermin zurück. Als sie die beiden sieht, erschrickt sie zuerst – sie glaubt, es sei etwas passiert. Doch dann erkennt sie die Zärtlichkeit in der Szene, das Lächeln, das nach so vielen dunklen Tagen zurückgekehrt ist.
Richard nimmt Simones Hand, sieht sie an und sagt leise, aber klar: „Ich hab mich entschieden. Ich will leben.“
Simone bricht fast in Tränen aus, doch diesmal sind es Freudentränen. Zum ersten Mal seit Langem fühlen sich Hoffnung und Liebe wieder möglich an. Gemeinsam mit Vanessa und den Ärzten beginnen sie die Vorbereitungen für die Operation.
In den Tagen vor dem Eingriff erlebt Richard eine seltsame Ruhe. Er ist nicht mehr der wütende, rastlose Mann, der sich gegen alles stemmt. Er hat Frieden mit sich geschlossen – und das gibt ihm Kraft. Er schreibt Briefe an Simone, Vanessa und Nils, für den Fall, dass er die OP nicht überlebt. Keine Abschiede, sondern Liebeserklärungen: an das Leben, an seine Familie, an das, was wirklich zählt.
Als der Tag der Operation kommt, herrscht gespannte Stille im Krankenhaus. Simone hält Richards Hand, bevor er in den OP geschoben wird. „Ich warte auf dich“, flüstert sie. „Wie immer.“ Richard lächelt schwach. „Dann sollte ich mich beeilen.“

Stunden vergehen, Minuten werden zu Ewigkeiten. Draußen im Flur sitzen Simone und Vanessa nebeneinander, Hand in Hand, unfähig zu reden. Jede Bewegung der OP-Tür lässt sie zusammenzucken.
Endlich, nach quälender Wartezeit, tritt der Arzt heraus. Sein Blick ist ernst, aber nicht düster. „Die Operation ist gut verlaufen. Herr Steinkamp hat es geschafft – fürs Erste.“
Erleichterung bricht über die Familie herein. Sie weinen, sie lachen, sie fallen sich in die Arme. Simone flüstert: „Er hat’s geschafft.“ Vanessa nickt, doch ihre Augen verraten, dass sie weiß, was der Arzt zwischen den Zeilen gesagt hat.
Denn so sehr sich alle freuen – diese Operation ist keine Heilung. Das LVAD-System ist nur eine Brücke, keine Rettung. Wenn in den kommenden Monaten kein Spenderherz gefunden wird, wird das künstliche System irgendwann versagen. Richards Leben hängt weiter am seidenen Faden.
Doch in diesem Moment zählt das nicht. In diesem Moment zählt nur, dass Richard noch lebt – dass er die Chance hat, Nils’ Einschulung zu erleben, dass er Simone in die Augen sehen und ihr sagen kann, dass er sie liebt.
Als Richard später langsam aus der Narkose erwacht, sieht er verschwommen Vanessas Gesicht. Sie lächelt unter Tränen. „Du hast’s geschafft, Papa.“
Er nickt, schwach, aber spürbar erleichtert. „Ich hab’s versucht“, murmelt er. „Für euch.“
Simone tritt an sein Bett, nimmt seine Hand und küsst sie. „Das ist alles, was zählt“, sagt sie leise.
Doch über all dieser Freude liegt ein Schatten. Die Uhr tickt. Die Familie weiß, dass jeder Tag zählt – und dass der Kampf noch nicht vorbei ist.
So endet diese dramatische Folge von Alles was zählt mit einem leisen, aber kraftvollen Gefühl: Hoffnung – auf Leben, Liebe und vielleicht ein Wunder.