Ende der Sommerpause: Warum „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ trotzdem unterbrochen werden
Vorfreude und Ernüchterung für Soap-Fans
Nach langen neun Wochen Pause war die Freude bei Fans von „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ groß: Beide ARD-Telenovelas kehren Anfang September mit frischen Folgen zurück. Schon seit vielen Jahren sind die beiden Formate feste Größen im Nachmittagsprogramm der ARD und ziehen ein treues Publikum an, das täglich mitfiebert, lacht und leidet.
Doch gerade als die Zuschauerinnen und Zuschauer das ersehnte Comeback genießen können, folgt die nächste Enttäuschung: Noch im selben Monat werden die beiden Serien erneut unterbrochen. Für viele Fans bedeutet das ein abruptes Ende der neuen Routinen, auf die sie so lange gewartet haben.
Der konkrete Fahrplan
Am 1. September 2025 war es endlich so weit:
- „Sturm der Liebe“ meldete sich mit der Folge 4448 um 15:10 Uhr im Ersten und im kostenlosen Livestream zurück.
- „Rote Rosen“ startete bereits um 14:10 Uhr in den Nachmittagsalltag, ebenfalls im Ersten und im ARD-Livestream.
Doch die Freude währte nur kurz. Zwischen dem 15. und 21. September wird das gewohnte Programmschema kräftig durcheinandergewirbelt. In dieser Woche sind die beliebten Serien entweder nur teilweise zu sehen oder müssen komplett pausieren.
- Bei „Sturm der Liebe“ werden lediglich am Dienstag und am Donnerstag neue Folgen ausgestrahlt.
- „Rote Rosen“ muss in derselben Zeit ganz pausieren.
Warum fallen die Folgen aus?
Der Grund liegt nicht in Produktionsschwierigkeiten oder internen Problemen der ARD, sondern in einem internationalen Sportereignis, das die Programmpolitik beeinflusst: die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Tokio, die vom 13. bis 21. September stattfindet.
Für diesen sportlichen Höhepunkt haben ARD und ZDF, die sich die Übertragungsrechte teilen, ein umfangreiches Sendeprogramm geplant. Gerade die Nachmittagsstunden eignen sich gut, um Live-Bilder und aktuelle Wettkämpfe zu zeigen. Um den Sportveranstaltungen ausreichend Platz einzuräumen, werden die regulären Serienfolgen teilweise oder vollständig aus dem Programm genommen.
Damit reiht sich die Unterbrechung in eine lange Tradition ein: Schon häufiger mussten langjährige ARD-Serien bei Großereignissen wie Olympia, Welt- oder Europameisterschaften den Sportübertragungen weichen.
Bitter für Fans – aber nicht ungewöhnlich
Für eingefleischte Soap-Fans ist die erneute Pause ärgerlich. Nach der langen Sommerpause sehnten sie sich nach täglichen Geschichten, Intrigen und Liebesdramen aus dem Fürstenhof und aus Lüneburg. Gerade in der Gewohnheit liegt ein großer Reiz der Telenovelas: Zuschauerinnen und Zuschauer schalten ein, weil sie Teil der Erzählungen werden wollen und sich mit den Figuren über Monate und Jahre hinweg verbinden.
Wenn dann plötzlich mehrere Tage ohne neue Episoden verstreichen, fühlt es sich für viele an, als würde ein Teil des Alltags fehlen. Doch so schmerzhaft die Unterbrechung auch ist – sie ist weder neu noch ungewöhnlich. Die ARD hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass Sportgroßereignisse Vorrang haben, da sie Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern anziehen und eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzen.
Ein kleiner Trost: neue Folgen vor und nach der Pause
Ganz leer gehen die Fans dennoch nicht aus. Vor Beginn der Leichtathletik-Weltmeisterschaft werden frische Folgen ausgestrahlt, sodass die Handlungsstränge weiterentwickelt werden und das Publikum nicht völlig aus dem Geschehen herausgerissen wird. Außerdem geht es nach Abschluss des Sportevents wie gewohnt weiter.
Die Verantwortlichen der ARD wissen, dass die Telenovelas ein treues Stammpublikum haben. Deshalb setzen sie alles daran, den Unterbrechungszeitraum so kurz wie möglich zu halten und die Serien danach ohne weitere Pausen fortzuführen.
Die Serien im Überblick
„Sturm der Liebe“
- Läuft seit 2005 im Ersten.
- Spielort: der fiktive Fürstenhof in Oberbayern.
- Zentrale Themen: große Liebesgeschichten, Familienkonflikte, Intrigen und Versöhnungen.
- Mit über 4400 Folgen eine der erfolgreichsten Telenovelas Europas.
- Sendezeit: montags bis freitags, 15:10 Uhr, im Ersten und im Livestream.
„Rote Rosen“
- Startete 2006 als zweite große ARD-Telenovela.
- Handlungsort: die Stadt Lüneburg in Niedersachsen.
- Dreh- und Angelpunkt: das Rosenhaus und das Leben starker Frauenfiguren, die sich neu erfinden.
- Ebenfalls über 4000 Folgen und damit ein Dauerbrenner im Nachmittagsprogramm.
- Sendezeit: montags bis freitags, 14:10 Uhr, im Ersten und im Livestream.
Beide Serien haben es geschafft, ein Publikum zu binden, das weit über die klassischen Soap-Zielgruppen hinausgeht. Gerade ältere Zuschauerinnen und Zuschauer schätzen die Verlässlichkeit, während jüngere Fans die Geschichten inzwischen auch über die ARD-Mediathek oder Plattformen wie Joyn verfolgen.
Auswirkungen auf die Mediathek
Ein Vorteil der heutigen Medienlandschaft ist, dass Unterbrechungen im linearen Fernsehen nicht zwangsläufig bedeuten, dass Fans auf Episoden verzichten müssen. Über die ARD-Mediathek stehen viele Folgen bereits kurz nach der Ausstrahlung als Online-First-Angebot zur Verfügung.
Das heißt: Selbst wenn eine Serie im TV pausiert, können Zuschauerinnen und Zuschauer bereits veröffentlichte Episoden nachholen oder wiederholt anschauen. So lässt sich die Zeit bis zur nächsten regulären Ausstrahlung etwas leichter überbrücken.
Stimmen der Fans
In den sozialen Netzwerken äußern viele Fans regelmäßig ihre Frustration über Programmänderungen. Kommentare wie „Schon wieder fällt ‚Rote Rosen‘ aus!“ oder „Warum immer unsere Serien?“ sind häufig zu lesen.
Gleichzeitig zeigen sich viele auch verständnisvoll. Gerade sportbegeisterte Zuschauerinnen und Zuschauer schätzen es, dass sie internationale Großereignisse live und umfassend verfolgen können. Letztlich ist es ein Balanceakt zwischen unterschiedlichen Publikumsinteressen – und die ARD versucht, beiden gerecht zu werden.
Fazit: Geduld gefragt
Die Rückkehr von „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ nach der Sommerpause ist ein Grund zur Freude für alle Fans. Doch die Euphorie wird durch die erneute Unterbrechung Mitte September etwas gedämpft. Der Grund dafür ist nachvollziehbar: Die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Tokio beansprucht viele Sendeplätze, und die ARD räumt dem Sport Priorität ein.
Für die Zuschauerinnen und Zuschauer bedeutet das: etwas Geduld haben, die Mediathek nutzen und sich auf die Zeit nach dem 21. September freuen. Dann laufen die beiden Serien wie gewohnt weiter – mit neuen Intrigen, Liebesgeschichten und den vertrauten Figuren, die das ARD-Nachmittagsprogramm seit fast zwei Jahrzehnten prägen.