GZSZ-Bargeflüster: Felix von Jascheroff spricht erstmals über seine Phobie | GZSZ

In der Welt von Gute Zeiten, schlechte Zeiten sorgen Intrigen, Affären und überraschende Wendungen seit Jahrzehnten für Gesprächsstoff. Doch diesmal rückt nicht nur die fiktive Handlung in den Mittelpunkt, sondern auch ein bewegendes, sehr persönliches Geständnis eines der beliebtesten Darsteller: Felix von Jascheroff, Serienurgestein und Publikumsliebling, öffnet sich in einem besonderen Bargeflüster-Interview wie nie zuvor.

Der Schauplatz ist vertraut: das Vereinsheim, eine Kulisse, die Fans seit Jahren begleitet. Doch an diesem Tag geht es nicht um Drehbücher oder Storylines, sondern um etwas, das weit über die Serie hinausreicht. Felix spricht offen über eine Angst, die sein Leben seit Jahrzehnten prägt – und er macht damit vielen Menschen Mut, die ähnliche Erfahrungen kennen.

Ein Kaffee, ein Geständnis und ein Tabuthema

Locker beginnt das Gespräch. Ein Kaffee wird bestellt, die Stimmung scheint entspannt. Doch schnell wird klar: Es geht heute um ein Thema, das schwer wiegt. Felix verrät, dass er an Agoraphobie leidet – eine Angststörung, die sich vor allem in großen Menschenmengen zeigt. Nicht enge Räume wie bei der klassischen Platzangst sind das Problem, sondern das Gefühl, von Tausenden Körpern umgeben zu sein, ohne Ausweg, ohne Luft.

Diese Offenheit überrascht und berührt zugleich. Denn wer Felix aus GZSZ kennt, erlebt ihn oft souverän, selbstsicher und mit starker Bühnenpräsenz. Doch hinter dieser Fassade steckt eine Verletzlichkeit, die nur wenige kannten.

Der Schlüsselmoment: Ein Konzert und der Zusammenbruch

Zurück führt Felix seine Angst auf ein Erlebnis Anfang der 2000er Jahre. Damals stand er auf großen Bühnen, Konzerte mit bis zu 30.000 Menschen waren keine Seltenheit. Doch nach einem Auftritt geschah das, was sein Leben veränderte: Die Menge drängte, Tausende Menschen bewegten sich gleichzeitig, schrien, griffen nach ihm. Trotz Sicherheitsleuten riss man ihm die Kleidung vom Leib, er verlor jede Orientierung.

„Da hat es Klick gemacht“, sagt er rückblickend. In diesem Moment schloss sich innerlich eine Tür. Statt Euphorie und Stolz empfand er nur noch Panik. Er weinte, fühlte sich ausgeliefert und ohnmächtig.

Die Angst im Alltag

Seit diesem Erlebnis begleitet ihn die Phobie in vielen Lebenslagen. Felix geht zwar noch ins Kino oder auf Konzerte, doch stets mit einem Plan: Er stellt sich in die Nähe des Ausgangs, immer bereit, im Notfall sofort zu verschwinden. Gefährlich wird es dann, wenn er unvorbereitet in eine Menschenmenge gerät – etwa beim Biegen um eine Straßenecke. Dann übernimmt sein Körper die Kontrolle.

Die Panik zeigt sich auch äußerlich. Er beschreibt es als eine Art „kleines Tourette“ – Ticks wie Klatschen, Pfeifen oder sich auf die Brust schlagen. Diese unwillkürlichen Reaktionen sind für Außenstehende irritierend, für ihn selbst jedoch längst ein Teil seines Alltags.

Intime Momente mit seiner Partnerin

Besonders bewegend wird es, als Felix von einer Silvesternacht in Paris erzählt. Gemeinsam mit seiner Verlobten Sophie wollte er den Jahreswechsel am Eiffelturm erleben. Doch plötzlich befanden sich Millionen Menschen um sie herum. Für Felix war es ein Albtraum: die Enge, die Geräusche, die Unkontrollierbarkeit der Situation.

Er bekam eine seiner heftigsten Panikattacken seit Jahren. Klatschen, Pfeifen, Weinen – die Symptome überrollten ihn. Doch Sophie reagierte instinktiv richtig: Sie nahm seine Hand, forderte ihn auf, nur sie anzuschauen, und führte ihn behutsam aus der Menge. Ein Moment, der ihre Beziehung stärkte, aber auch zeigte, wie ernst die Phobie sein kann.

Umgang am Set

Natürlich wirkt sich die Angst auch auf seine Arbeit bei GZSZ aus. Drehs im Mauerwerk, wo viele Komparsen gleichzeitig vor der Kamera stehen, sind für ihn machbar – schließlich ist es ein „kontrollierter Raum“. Schwieriger wird es bei Außendrehs, wenn unerwartet Menschenmassen hinzukommen.

Seine engsten Kollegen wissen Bescheid, Regisseure werden eingeweiht. Doch Felix betont auch, dass er nicht möchte, dass dieses Thema sein gesamtes Berufsleben dominiert. Es gehört zu ihm, aber es definiert ihn nicht.

Therapie, Humor und Mut zur Offenheit

Über die Jahre hat Felix verschiedene Therapien ausprobiert. Heute sagt er: „Es gehört zu mir, und ich komme klar.“ Wichtig sei, nicht in Scham oder Rückzug zu verfallen, sondern offen zu reden – mit Familie, Freunden, Partnern.

Humor hilft ihm ebenfalls. Wenn er mitten im Alltag plötzlich pfeift oder klatscht, sorgt das manchmal für irritierte Blicke. Doch statt sich zu verstecken, lacht er oft gemeinsam mit Sophie darüber. Sie imitiert seine Ticks spielerisch, was die Situation entlastet und zeigt: Man kann auch mit Ängsten lachen.

Ein Appell an die Zuschauer

Am Ende des Gesprächs richtet Felix das Wort direkt an die Fans. Er ermutigt alle, die ähnliche Ängste oder Panikattacken erleben, sich zu öffnen, Hilfe zu suchen und nicht zu schweigen. „Redet mit eurer Familie, redet mit euren Freunden“, sagt er eindringlich. Seine Botschaft: Niemand muss alleine damit umgehen.

Fazit: Ein Schauspieler zeigt Größe

Mit diesem Geständnis hat Felix von Jascheroff nicht nur einen mutigen Schritt getan, sondern auch ein Tabu gebrochen. Millionen GZSZ-Zuschauer kennen ihn als Rolle, doch jetzt lernen sie den Menschen dahinter kennen – verletzlich, ehrlich und stark zugleich.

Die Serie lebt von Dramen und Emotionen. Doch manchmal sind es nicht die Drehbücher, sondern die wahren Geschichten der Schauspieler, die am meisten berühren. Felix hat gezeigt: Auch Helden haben Ängste. Und genau das macht ihn für viele Fans nur noch authentischer.

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